Eine Harnröhrenstriktur ist eine Verengung der Harnröhre. Die Harnröhre ist das Röhrchen, das den Urin aus der Blase nach aussen führt. Eine Verengung der Harnröhre kann verschiedene Ursachen haben, darunter Infektionen, Verletzungen, Entzündungen oder Vernarbungen. Wenn Sie Anzeichen oder Symptome einer Harnröhrenenge bemerken, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Abklärung und Behandlung zu erhalten. Unbehandelt können Strikturen bei Männern zu schwerwiegenden Komplikationen wie Blasen- und Nierenschäden, Infektionen oder Unfruchtbarkeit führen.
Unsere Experten zum Thema Harnverengung
Die Wahl der Behandlung hängt von Faktoren wie Lokalisation und Länge der Verengung, der Gesundheit des Patienten und seinen Präferenzen ab. Ein erfahrener Urologe kann bei der Auswahl helfen.
Was verursacht eine Harnröhrenstriktur?
Notwendige medizinische Eingriffe
Die Mehrzahl diagnostizierter Harnröhrenstrikturen sind erworben. Etwa 45 % entstehen in Folge von notwendigen medizinischen Eingriffen, bei denen durch Behandlungen wie Blasenspiegelungen oder eine Kathetereinlage Verletzungen oder Druckschäden der Harnröhre auftreten können.
(Bagatell-) Traumen
Der Anteil an Strikturen, deren Ursache nicht eindeutig belegt werden kann, liegt bei circa 30 %. Meist handelt es sich bei diesen Fällen um bereits länger zurückliegende (Bagatell-) Traumen, wie beispielsweise eine Dauerbelastung des Damms beim Fahrradfahren.
Symptome und Anzeichen bei einer Harnröhrenstriktur
Die Symptome einer Harnröhrenstriktur können je nach Schweregrad der Verengung und individuellen Faktoren variieren. Hier sind einige häufige Symptome, die auf das Vorhandensein einer Harnröhrenstriktur hinweisen können:
Zögerlicher Beginn des Urinstrahls
Schwacher Harnstrahl
Nachtröpfeln des Urins
Starker Harndrang
Schmerzen beim Wasserlassen
Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung
Unbehandelt können Strikturen bei Männern zu schwerwiegenden Komplikationen wie Blasen- und Nierenschäden, Infektionen, eingeschränkter Ejakulation und Unfruchtbarkeit führen. Die Striktur kann dazu führen, dass sich die Blase nicht vollständig entleert. Dies kann in der Folge zu Harnwegsinfekten oder einem Rückstau von Urin bis in die Niere führen, was bei längerem Bestehen dauerhafte Nierenschäden, im schlimmsten Fall sogar ein Nierenversagen hervorrufen kann. Bei alta uro werden die modernsten Techniken verwendet um die Behandlung durchzuführen.
Diagnose und Untersuchungsmethoden
Die Diagnose einer Harnröhrenstriktur erfolgt durch eine Kombination aus ausführlichem Gespräch, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie einer Urethrographie (Röntgenuntersuchung der Harnröhre) und einer Zystoskopie (Blasenspiegelung).
Anamnese und körperliche Untersuchung
Bei der Anamnese fragt der Arzt nach Beschwerden und der Krankengeschichte des Patienten. Bei der körperlichen Untersuchung beurteilt und tastet er den Genitalbereich ab, um Anzeichen wie Schwellungen, Narben oder Entzündungen zu erkennen.
Bildgebende Verfahren
Für die Diagnose einer Harnröhrenstriktur können verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt werden, darunter: Urethrographie: Die Harnröhre wird mit Kontrastmittel gefüllt und Röntgenaufnahmen werden gemacht, um Verengungen zu identifizieren. Zystoskopie: Ein Endoskop wird durch die Harnröhre eingeführt, um das Ausmass und die genaue Lage der Striktur direkt zu untersuchen. Magnetresonanztomographie (MRT): Bei spezifischen Fragestellungen kann zur Beurteilung ein MRT verwendet werden, um detaillierte Bilder der Harnröhre zu liefern.Die Auswahl des geeigneten Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird vom behandelnden Arzt entschieden.
Behandlungsmöglichkeiten einer Harnröhrenstriktur
Von konservativen oder minimal-invasiven Verfahren bis hin zu komplexen Eingriffen stehen verschiedene Behandlungsformen zur Verfügung. Ziel des Eingriffes ist es stets, die durch die Striktur verursachten Symptome zu lindern und, wenn möglich, das Risiko eines Wiederauftretens der Striktur zu reduzieren.
Die jeweils empfohlene Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab:
Ihrer Präferenz als Patient
Ort (Region) und Länge Ihrer Striktur
Der Ursache Ihrer Striktur
Aller früheren Behandlungen, die Sie für Ihre Striktur erhalten haben
Ihrer allgemeinen Gesundheit
Zu den herkömmlichen Verfahren zählen unter anderem die Aufdehnung der Striktur (Bougierung), endoskopische Schlitzungen (Urethrotomia interna) und offen-chirurgische Techniken. Die endoskopischen Behandlungen sind weniger aufwendig, jedoch hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung begrenzt, was zu häufigen Folgeeingriffen mit abnehmenden Ergebnissen führen kann.
Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lokalisation und Länge der Verengung, der allgemeinen Gesundheit des Patienten und seinen persönlichen Präferenzen. Ein erfahrener Urologe kann den Patienten bei der Auswahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode unterstützen.
Diltation mit einem medikamentenfreisetzenden Ballon
Der medikamentenfreisetzende Ballon ist eine neuere Technologie für die Behandlung von Harnröhrenstrikturen. Es ist ein kleiner, zylindrischer Ballon, der gleichzeitig die Harnröhre öffnen und das Auftreten von neuem Narbengewebe verlangsamen oder stoppen soll.
Diese Behandlungsmethode ist eine wirksame Alternative zu herkömmlichen endoskopischen Strikturbehandlungen und bietet eine minimalinvasive, sofortige Linderung.
Detailierte Informationen über diese neue Technologie finden Sie hier:
Bei dieser Methode wird die verengte Stelle der Harnröhre unter örtlicher Betäubung oder Sedierung vorsichtig mit speziellen Instrumenten gedehnt. Dies kann in einer Einzelsitzung oder in mehreren Sitzungen erfolgen.
Welche Vorteile bietet dieses Verfahren?
Nicht-invasiv, relativ einfaches Verfahren, kann ambulant durchgeführt werden.
Welche Risiken und Nachteile sind bekannt?
Strikturen können zurückkehren, und wiederholte Dilatationen sind möglicherweise erforderlich. Es besteht auch das Risiko von Gewebstraumatisierungen und Blutungen.
Harnröhrenplastik (Urethroplastik)
Dieses Verfahren beinhaltet die chirurgische Entfernung der verengten Stelle der Harnröhre und die Rekonstruktion der Harnröhre mit gesundem Gewebe. Es gibt verschiedene Techniken, einschließlich der Verwendung von körpereigenem Gewebe oder künstlichen Materialien.
Welche Vorteile bietet dieses Verfahren?
Langfristige Lösung mit geringerer Rückfallrate im Vergleich zur Dilatation. Kann individuell angepasst werden, um die Bedürfnisse des Patienten zu erfüllen.
Welche Risiken und Nachteile sind bekannt?
Invasiver als Dilatation, erfordert eine längere Genesungszeit und kann mit einem höheren Risiko von Komplikationen wie Infektionen und Wundheilungsproblemen verbunden sein.
Harnröhrenstents
Ein Harnröhrenstent ist ein kleines Röhrchen, das in die Harnröhre eingeführt wird, um sie offen zu halten. Es wird oft als vorübergehende Lösung verwendet, insbesondere bei Patienten, die für andere Verfahren nicht geeignet sind.
Welche Vorteile bietet dieses Verfahren?
Minimal-invasiv, kann zur kurzfristigen Linderung von Symptomen eingesetzt werden.
Welche Risiken und Nachteile sind bekannt?
Infektionen, Reizungen der Harnröhre, Fremdkörpergefühl, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Verschiebung des Stents sowie die Notwendigkeit regelmäßiger Überwachung und möglicherweise erneuter Eingriffe.
Endoskopische Schlitzung (Urethrotomia interna)
Die Urethrotomie oder auch Harnröhrenschlitzung ist ein endoskopisches Verfahren zur Behandlung von Strikturen. Dabei wird unter Sicht ein Endoskop in die Harnröhre eingeführt und die Engstelle mit einem kleinen Schnitt eröffnet.
Welche Vorteile bietet dieses Verfahren?
Minimalinvasiver Eingriff im Vergleich zu offenen Operation, schnelle Genesung, kurzer Spitalaufenthalt.
Welche Risiken und Nachteile sind bekannt?
In den ersten Tagen brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin, Risiko des erneuten Auftretens einer Striktur.
Prävention von Harnröhrenstikturen
Die Prävention von Harnröhrenstrikturen konzentriert sich darauf, potenzielle Ursachen zu minimieren und das Risiko von Verletzungen oder Infektionen im Genitalbereich zu reduzieren. Hier sind einige Maßnahmen zur Prävention von Harnröhrenstrikturen:
Vermeidung von Verletzungen
Verletzungen im Genitalbereich können zu Harnröhrenstrikturen führen. Daher ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Verletzungen zu vermeiden. Dies kann das Tragen von Schutzausrüstung beim Sport oder bei Aktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko umfassen.
Sichere sexuelle Praktiken
Das Verwenden von Kondomen kann das Risiko von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) reduzieren, die eine häufige Ursache für Harnröhrenstrikturen sind.
Regelmäßige medizinische Untersuchungen
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt können dazu beitragen, Infektionen oder andere Probleme im Genitalbereich frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie zu Harnröhrenstrikturen führen können.
Vorsicht bei medizinischen Eingriffen
Bei chirurgischen Eingriffen im Genitalbereich sollten alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um Verletzungen der Harnröhre zu vermeiden. Die Einlage eines Harnblasenkatheters sollte stets eine medizinische Notwendigkeit haben
FAQs
Was ist eine Harnröhrenstriktur?
Eine Harnröhrenstriktur bezeichnet eine Verengung oder Blockade in der Harnröhre, die den normalen Harnfluss beeinträchtigt.
Welche Symptome können auf eine Harnröhrenstriktur hinweisen?
Symptome einer Harnröhrenstriktur können Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, einen verminderten Harnstrahl, häufiges Wasserlassen und das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung umfassen.
Was sind mögliche Ursachen für eine Harnröhrenstriktur?
Ursachen können Entzündungen, Verletzungen, Infektionen oder Narbenbildung sein, die die Harnröhre verengen.
Wie wird eine Harnröhrenstriktur behandelt?
Die Behandlung kann Dehnung, Katheterisierung, Medikamente zur Narbenminderung oder in schweren Fällen eine Operation umfassen.
Welche Komplikationen können auftreten, wenn eine Harnröhrenstriktur unbehandelt bleibt?
Unbehandelte Strikturen können zu Harnwegsinfektionen, Harnverhalt und Nierenschäden führen.
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